DIE QUADRATUR DES KREISKY
Wir sind alle vollbeschäftigt, aber unterbezahlt!“ tobt es um das geschrumpfte Zelt der Sozialdemokratie. „Man muss die Menschen in Arbeit halten“, insistiert der Sonnenkönig von Innen. Wo fängt Arbeit an? Wo hört Arbeit auf? Der „Chor der Vollbeschäftigten“ schlittert auf der spiegelglatten Diskursfläche zwischen Prekariat und Sozialstaat, wütet in den offenen Wunden der Erinnerungsarbeit, um am Parkett der Frauenpolitik endgültig auszurutschen. Autsch! Special Guests: Johanna Dohnal, Simon Wiesenthal und der Erdölschock. „Die Quadratur des Kreisky“ befasst sich mit der Vaterfigur der österreichischen Sozialdemokratie, Bruno Kreisky, und dessen Einfluss und Auswirkungen. Das 40-jährige Jubiläum (2010) des historischen Wahlsieges und der 100. Geburtstag (2011) von Bruno Kreisky waren die Ausgangspunkte einer umfassenden Recherche, die zu dieser Diskurs-Revue inspirierte. Im Mittelpunkt steht der Begriff „Arbeit“ und die Kreisky’sche Ideologie der Vollbeschäftigung, die bis heute noch als Allheilmittel wirtschaftlicher Probleme kommuniziert wird. Das Problem der Vollbeschäftigung blinkt in Zeiten, in denen uns die Arbeit ausgeht, prekär-rot auf. Das höchste Ziel, die Vollbeschäftigung – um welchen ökologischen oder bürokratischen Preis auch immer – begleitet durch die Szenerie, versucht historisch-ideologische Verbindungen zu beleuchten und Alternativen zu besingen. Regie: Tanja Witzmann | Dramaturgie: Petra Freimund, Nina Stuhldreher | Musik: Imre Bozoki-Lichtenberger, Moritz Wallmüller | Bühne: Goldmund Friedl | Kostüme: Julia Schaller, Renate Vogg. Eine Koproduktion von Auf Grund und KosmosTheater Wien